Klinikaufenthalt
Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Ein Klinikaufenthalt verbunden mit einer Operation markiert immer einen gravierenden Einschnitt im Leben.
Je nach Art und Schwere des erforderlichen Eingriffs sind Sorgen und Ängste im Vorfeld eine ganz natürliche Form der Auseinandersetzung mit dem bevorstehenden Ereignis.
Umso mehr wollen wir Ihnen nachfolgend einen kurzen Überblick über die Abläufe verschaffen, die mit einem chirurgischen Eingriff in unserer Klinik einhergehen.
Terminvergabe – stationäre Aufnahme
Für Patient*innen, bei denen in Absprache mit den zuweisenden Ärzt*innen und nach Begutachtung durch erfahrene Fachärzt*innen in den interdisziplinären Fallkonferenzen eine Operation angeraten wird, reservieren wir so zeitnah wie möglich einen stationären Aufnahmetermin in unserer Klinik. Ihren Aufnahmetermin erhalten Sie z. B. bei Ihrem Besuch in unserer Poliklinik, über Ihre behandelnde Klinik, oder wir schreiben Sie an und senden Ihnen alle notwendigen Informationen.
Sollten Sie eine Verschiebung des Aufnahmetermins wünschen, nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Sekretariat auf unter der Telefonnummer 0551 3963952.
Bitte informieren Sie uns unbedingt, wenn Sie vor der Aufnahme akut krank werden.
Ihre stationäre Aufnahme
Die Aufnahme erfolgt 24 beziehungsweise 48 Stunden vor der Operation auf einer der Normal-Pflegestationen unserer Abteilung. Wir bitten Sie, sich am Aufnahmetag zwischen 8:30 und 9:00 Uhr im Bettenhaus 1, Ebene 2, im Ebenenbüro einzufinden.
Nach Ihrer Aufnahme werden Sie durch das pflegerische Personal auf der Station zu Ihrem Zimmer begleitet. Ihre medizinischen Befunde werden von uns gesichtet und überprüft. Zudem werden notwendige Untersuchungen, die für die bestmögliche Behandlung erforderlich sind, durchgeführt. Ihr*e Ärztin oder Arzt spricht mit Ihnen über die anstehende Operation und gegebenenfalls erforderliche weitere Schritte. Ihre Fragen, Sorgen und Ängste können Sie dabei offen ansprechen. Zudem werden Ihnen Übungen und Vorsichtsmaßnahmen erörtert, die nach dem operativen Eingriff helfen, schneller zu genesen.
Aufgrund von dringenden, notfallmäßigen Operationen anderer Patient*innen oder noch unvorhersehbar nachzuholender Diagnostik kann es vorkommen, dass Ihre Operation ein oder zwei Tage verschoben werden muss. Wir informieren Sie sofort darüber, sobald dies für uns absehbar ist. Bitte haben Sie hierfür Verständnis, diese Entscheidungen sind immer in Ihrem Interesse und im Interesse anderer sehr kranker Patient*innen.
Benötigte Unterlagen zur stationären Aufnahme
- Einweisungsschein (Verordnung einer Krankenhausbehandlung) von der/vom einweisenden Haus-/ oder Fachärztin/-arzt
- Ihre gültige Versicherungskarte
- Personalausweis oder Reisepass
- Medizinische Unterlagen (soweit vorhanden)
- Arztbriefe und Befunde vorheriger medizinsicher Behandlungen
- Vollständige Liste der Medikamente, die Sie einnehmen, oder die Medikamente selbst
- Allergiepass und Röntgenpass
- Untersuchungsbefunde
- Aktuelle Röntgenbilder, CT- bzw. MRT Bilder (auch auf CD oder DVD)
- Impfausweis (insbesondere zum Nachweis der letzten Tetanusimpfung bei Unfällen)
- Falls vorhanden: Patientenverfügung
Persönliche Gegenstände
- Kulturtasche mit persönlichen Hygieneartikeln, bei Bedarf mit Föhn
- Persönliche Wäsche, Bademantel, Handtücher
- Hausschuhe oder leichte Schuhe
- Bequeme, wetterangepasste Kleidung, auch zum Verlassen der Station
- Ihre Hilfsmittel (unter anderem Brille(n), Gehhilfen)
- Persönliche Dinge zum Zeitvertreib wie Bücher, E-Book und anderes
Bitte lassen Sie Wertsachen sowie größere Geldbeträge und Schmuck zuhause. Bei Verlust oder Diebstahl übernimmt die UMG keine Haftung.
Behandlungsvertrag
Die UMG ist als Krankenhaus verpflichtet, mit ihren Patientinnen und Patienten eine schriftliche Vereinbarung für die Aufnahme zur stationären / teilstationären / vorstationären Behandlung abzuschließen. Zu diesem Zweck wird der Behandlungsvertrag von der Patientin bzw. dem Patienten oder einer rechtmäßigen Vertretung und dem Krankenhaus unterzeichnet. Eine Kopie des Vertrages wird Ihnen ausgehändigt. Folgende Punkte sind im Behandlungsvertrag enthalten:
- gesonderte Vereinbarung über wahlärztliche Leistungen erforderlich
- Anerkennung der Allgemeinen Vertragsbestimmung (AVB) und des Krankenhausentgelttarifes der UMG
- Einwilligung zur Befundübermittlung an weiterbehandelnden Arzt/Ärztin
- Tragen eines Patienten-Identifikationsarmbandes
- Zustimmung zur externen Digitalisierung der Patientendokumentation
- Einverständnis zur Verwendung von Biomaterial
- Hinweis zur Meldung an das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen
- Zustimmung zur Adressdatennutzung für Informationen zu Gesundheits- und Forschungsthemen sowie Spendenprojekten an der UMG
Wahlleistungen
Zu den allgemeinen Krankenhausleistungen werden zusätzliche Wahlleistungen angeboten. Hierfür fallen zusätzlich Kosten an. Klären Sie eine Übernahme der Wahlleistungskosten im Vorfeld gegebenenfalls mit Ihrer Krankenversicherung ab. Bei den Wahlleistungen handelt es sich im Wesentlichen um:
- Privatärztliche Behandlungen durch die Abteilungsdirektorin / Chefärztin bzw. dem Abteilungsdirektor / Chefarzt
- Unterbringung im Ein-Bett Zimmer
An der UMG gibt es überwiegend 2-Bettzimmer, mit Ausnahme des Augenklinikstandortes Hainberg. Dieser verfügt auch über wenige 3-Bettzimmer. Die Zusage für ein Ein-Bettzimmer ist abhängig von der tatsächlichen Stationsbelegung und kann im Vorfeld nicht für den gesamten Aufenthalt zugesagt werden.
- Nichtmedizinische Aufnahme einer Begleitperson
- Service- und Zusatzleistungen wie Telefon und Fernsehen
Begleitpersonen
Die medizinische Aufnahme einer Begleitperson unterliegt gesetzlichen Regelungen und ist an bestimmte medizinische Gründe gebunden. An der UMG entscheidet der zuständige Arzt über die medizinische Notwendigkeit der Aufnahme einer Begleitperson. Insbesondere bei schwerer geistiger und/oder körperlicher Behinderung sowie bei der onkologischen Behandlung von Kindern ist die medizinisch begründete Aufnahme einer Begleitperson ein Regelfall.
Bitte sprechen Sie uns im Vorfeld einer stationären Behandlung an, damit wir gemeinsam die Aufnahme einer Bezugsperson planen können.
Alle Begleitpersonen erhalten die Regelverpflegung über die UMG.
Unterbringung
Abhängig vom Grund der stationären Aufnahme und dem medizinisch/pflegerischen Behandlungsschema werden Sie einige Tage auf Ihrer Station verbringen. Wir begleiten Sie von der Aufnahmeuntersuchung bis zu Ihrer Entlassung. In Einzelfällen kann es erforderlich werden, dass Sie während Ihres Aufenthaltes das Zimmer wechseln müssen. Wir bitten um Ihr Verständnis. Unser Klinikpersonal steht Ihnen als Ansprechpartner zur Verfügung und ist gern behilflich und unterstützt Sie.
Station
Die Stationen der UMG verfügen überwiegend über 2-Bett Zimmer, mit Ausnahme des Standortes für Augenheilkunde in der Wagnerstraße, wo darüber hinaus wenige geräumige 3-Bett Zimmer für die Patientenversorgung zur Verfügung stehen. Es kommen überwiegend elektrisch verstellbare Betten zum Einsatz. In allen Zimmern befindet sich ein separater sanitärer Bereich. Im Zuge stetiger baulicher Veränderungen werden alle Sanitärbereiche der UMG barrierefrei umgestaltet.
Der Operationstag
Unser Pflegepersonal bereitet Sie optimal auf die Operation vor. Sowohl der*die Anästhesist*in als auch der*die Operateur*in besucht Sie noch einmal am Tag vor der Operation, um die genauen Details abzusprechen und Ihre Fragen zu beantworten. Am Abend vor der Operation müssen Sie mit einer desinfizierenden Waschlotion duschen. Das Operationsgebiet wird von den Pflegekräften rasiert. Damit Sie beruhigter schlafen können, erhalten Sie für die Nacht vor der OP ein Beruhigungsmittel. Spätestens sechs Stunden vor der Operation dürfen Sie nichts mehr essen oder trinken. Schließlich werden Sie in Ihrem Bett in den Operationsbereich gebracht und auf den Operationstisch gelagert. Nach einem kurzen Kontroll-Check, bei dem wir Sie unter anderem nach Ihrem Namen fragen, beginnt die Narkosevorbereitung. Weitere Maßnahmen werden Sie durch die Medikamente nicht spüren.
Nach Ihrer Operation (Intensivaufenthalt)
Nach dem operativen Eingriff werden Sie von Fachpflegekräften sowie von Fachärzt*innen im Aufwachbereich oder auf der Intensivstation behandelt, um die Nachwirkungen der OP so gering wie möglich zu halten. Je nach Schwierigkeit und Verlauf der Operation und der postoperativen Erholung wird entschieden, wann Sie von der Intensivstation auf die Normalstation zurückverlegt werden. Insbesondere nach herzchirugischen Eingriffen ist ein längerer Aufenthalt auf der Intensivstation notwendig. Dieser kann einige Stunden, aber auch mehrere Tage dauern. Falls dies der Fall ist, können Ihre Angehörigen Sie - in Rücksprache mit dem Pflegepersonal unserer Intensivstation 0116 - gerne ab 10:00 Uhr besuchen.
Rückverlegung (postoperativer Verlauf)
Auf der Normalstation angekommen, werden Sie weiter von den Pflegekräften und den Physiotherapeut*innen mobilisiert und auf die anschließende Anschlussheilbehandlung (Reha) vorbereitet. Dabei erhalten Sie Empfehlungen für die weitere Behandlung, damit Sie sich gut und schnell von der Operation erholen.
Fragen und Probleme werden durch das Pflegepersonal und bei den täglichen Visiten mit Ihnen besprochen. Schließlich wird der Entlassungstag vorbereitet und notwendige längerfristige medizinische Maßnahmen sowie postoperative Untersuchungen werden geplant.
Entlassung
Die Dauer Ihres stationären Aufenthalts richtet sich nach Art und Umfang der Operation und Ihrer persönlichen postoperativen Erholung. Es folgt entweder die Entlassung nach Hause, die Verlegung in das Heimat- beziehungsweise in das einweisende Krankenhaus oder eine Verlegung in eine Rehabilitations-Klinik.
Wir stehen Ihnen auch in diesen Fragen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Unter anderem helfen Ihnen die Mitarbeiter*innen unseres Entlassungsmanagements alle notwendigen Schritte nach Ihrem Klinikaufenthalt bei uns frühzeitig mit Ihnen zu planen. So werden Sie beispielsweise entweder direkt stationär in eine andere Klinik mit anschließender Anschlussheilbehandlung (AHB/Reha) verlegt oder in eine Rehabilitation-Einrichtung entlassen. In bestimmten Fällen ist auch eine ambulante Rehabilitation möglich
Sowohl die weiterbehandelnden Kolleg*innen (z. B. Rehaklinik, Heimatkrankenhaus) als auch Ihr*e Hausärzt*in erhalten in der Regel am gleichen Tag Ihrer Entlassung einen Arztbrief mit allen Angaben über Ihren Klinikaufenthalt, die durchgeführte Behandlung nebst Empfehlungen für die weitere Therapie.
Gegebenenfalls ist ein Wiedervorstellungstermin in unserer Poliklinik notwendig. In diesem Fall erhalten Sie einen Termin bereits bei Entlassung.
Erforderliche regelmäßige Kontrolltermine besprechen Sie möglichst zeitnah mit Ihrem*r Haus- oder Fachärzt*in.
Sicherheit und Hygiene
Armband
Zu den Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen der Patientenversorgung gehört das Tragen eines Patienten-Identifikationsarmbandes während des gesamten stationären Krankenhausaufenthalts. Das Armband wird Ihnen bei Aufnahme am Handgelenk angelegt. Es enthält als Informationen Ihren Vor- und Zunamen, Geburtsdatum und die UMG-eigene Identifikationsnummer (Fallnummer).
OP-Check
Vor Eingriffen, Untersuchungen und im OP-Bereich werden Sie mehrfach nach Ihrem Namen, Ihrem Geburtsdatum und Ihrem geplanten Eingriff befragt. Wenn Sie also mehrfach nach dem Identifikationsarmband, Ihren persönlichen Daten und dem Eingriff gefragt werden, besteht kein Anlass zur Verunsicherung. Die mehrmalige Vergewisserung hilft uns, Verwechslungsgefahren zweifelsfrei auszuschließen und damit unterstützen Sie uns aktiv dabei, die Sicherheit und Qualität unserer Arbeitsabläufe zu gewährleisten.
Hygiene
Am Aufnahmetag erhalten Sie von unseren Mitarbeitenden einen Fragebogen mit für die UMG relevanten krankenhaushygienischen Fragestellungen zu Ihrer Person. Bitte geben Sie den ausgefüllten Bogen an das Stationspersonal zurück.
Die UMG nimmt an der Aktion „Saubere Hände im Krankenhaus teil. Das bedeutet, dass durch regelmäßige Händedesinfektion Mitarbeitende, Patienten und Besucher einen wirkungsvollen Beitrag zur Keimreduzierung leisten können.
An der UMG kommen Risikomanagementsysteme zum Einsatz, die unserem Ziel einer stetigen Prozesssicherheit und Prozessverbesserung dienen. Unsere Mitarbeitende dokumentieren dort anonym Beinahe- bzw. Fehlerereignisse, die übergeordnet ausgewertet werden. Die Ergebnisse stehen dann der gesamten UMG zur Verfügung, für die Sicherheit aller Personen an der UMG. Damit hinterfragen und überprüfen wir stetig unsere eigenen Prozesse, die insbesondere in der sensiblen Patientenversorgung einem hohen Sicherheitsanspruch genügen müssen.
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