Glossar
Begriffe einfach erklärt
Abwehrzellen
Der Körper muss sich ständig mit Umwelteinflüssen und Angriffen von Krankheitserregern auseinandersetzen. Dazu hat er ein sehr komplexes Abwehrsystem geschaffen. Ein Teil dessen sind eine große Zahl verschiedener, spezialisierter Zellen, die jeweils eigene Aufgaben im Rahmen dieses Abwehrsystems übernehmen. Die bekanntesten Zellen sind die weißen Blutkörperchen. Es gibt Zellen die chemische Stoffe zur Abwehr bilden, Zellen die Fremdstoffe "fressen", Zellen die Antikörper bilden und viele andere.
Aneurysma
Aneurysmen sind eine Arterienerweiterung oder auch Aussackung genannt. Sie sind örtlich begrenzt und die Gefäßwände sind an dieser Stelle geschwächt.
Angina pectoris
Angina pectoris (Brustenge, Herzenge) ist ein plötzlich auftretender Schmerz hinter dem Brustbein.
Aorta ascendens
Aufsteigende Aorta
Aorta descendens
Absteigende Aorta
Aortendissektion
Einriss der Aortenwand
Aortenklappenstenose
Die Aortenklappenstenose ist der häufigste Herzklappenfehler. Hierbei ist die Aortenklappe verengt und behindert den Blutstrom aus dem Herzen
Aortenklappeninsuffizienz
Eine Aortenklappeninsuffizienz, kurz Aorteninsuffizienz, bezeichnet eine unzureichende Schließfähigkeit der Aortenklappe, bei der Blut aus der Aorta in den linken Ventrikel zurückfließt. Die meisten Aortenklappeninsuffizienzen sind erworben. Unterschieden werden die akute und die chronische Verlaufsform.
Aortenwurzeln
Die Aortenwurzel ist ein kurzer Abschnitt der Aorta an ihrer Abgangsstelle aus dem linken Herzventrikel. Sie bildet den ersten Teil der Aorta ascendens (aufsteigender Ast der Aorta)
Artrium
Vorhof
Aszitis
Ist die medizinische Benennung für eine übermäßige Ansammlung von freier, meist klarer seröser Flüssigkeit in der Bauchhöhle, genauer im Peritonealraum; andere Ausdrücke für diese Flüssigkeitsansammlung sind Hydraskos, Bauchwassersucht oder Wasserbauch.
Bronchoskopie
Spiegelung der Atemwege, Betrachtung der Atemwege von innen. Entweder wird sie mit flexiblen Geräten, die über Nase oder Mund in die Atemwege (Luftröhre, Bronchien) vorgeschoben werden, oder mit einem starren Rohr über den Mund vorgeschoben durchgeführt.
Brustfell
Das Brustfell oder Pleura parietalis ist die Haut, die der Brustwand von innen anliegt. Genau genommen bildet es eine Einheit mit dem Lungenfell.
Brustkorb (Thorax)
Der Körperteil des Menschen zwischen Hals und Bauchraum.
Brustwand
Ist die äußere Hülle des Brustkorbes. Sie ist aus mehreren Schichten aufgebaut, die ihr zum einen eine hohe Festigkeit verleihen, um die Organe zu schützen und zum anderen ausreichend Flexibilität verleihen, um die Lunge wie eine Saugglocke auseinanderziehen zu können.
Chemotherapie
Bei der Chemotherapie werden Medikamente verabreicht, die bösartige Erkrankungen stoppen sollen. Es gibt sehr viele verschiedene Chemotherapien, die sich sehr deutlich in der Gabe der Medikamente, der Anwendungsdauer und auch in den Nebenwirkungen unterscheiden können. Die Landläufige Meinung, dass Chemotherapien immer mit sehr starken Nebenwirkungen verbunden sind, stimmt nicht.
CRT
Cardiale Resynchronisationstherapie
Degenerativ
Veränderungen durch Verschleiß und Abnutzung
Dekortikation
Bei der Dekortikation wird Binde und Narbengewebe, dass die Beweglichkeit des Brustkorbes und der Lunge beeinträchtigt und so die Atemfähigkeit des Patienten vermindert, aus dem Spalt zwischen Lunge und Brustwand entfernt.
Diagnostik
Untersuchungen, um Erkenntnisse über den Zustand und die Funktion von Organen oder die Ursache von Gewebeveränderungen zu erhalten.
Dilatation
Ausdehnung, Erweiterung
Drainage
Bezeichnet man einen Kunststoffschlauch, durch die Brustwand in den Spalt zwischen Lunge und Brustwand geschoben wird, um Luft oder Flüssigkeit daraus absaugen zu können.
Dyspnoe
Luftnot, Atemnot
EBUS
Endobronchialer Ultraschall (Ultraschalluntersuchung über ein Spiegelungsgerät in den Atemwegen.
Echokardiographie
Ultraschalluntersuchung des Herzens
EKG Elektrokardiogramm zur Messung der Herzströme mittels Messfühler die am Körper befestigt werden, es gibt verschiedene Arten von EKG – Belastungs-EKG (EKG unter körperlicher Belastung), Langzeit-EKG (mobiles EKG-Gerät wird 24 Stunden getragen)
Embolie
Unter einer Embolie versteht man in der Medizin den teilweisen oder vollständigen plötzlichen Verschluss eines Blutgefäßes durch mit Blut eingeschwemmtes Material.
Empyem
Empyem nennt man die Ansammlung von entzündlichen Flüssigkeiten oder Eiter in vorgefertigten, also bestehenden und vom Körperbau her vorgesehenen Hohlräumen.
Endoskopie
Spiegelung von Hohlräumen im Körper
Endovascularchirurgie
Die endovaskuläre Aneurysma-Reparatur (EVAR) ist eine Art minimal-invasiver endovaskulärer Chirurgie zur Behandlung der Pathologie der Aorta, am häufigsten eines abdominalen Aortenaneurysmas (AAA).
Gerinnungshemmer
Medikamente zur Blutverdünnung
Herzkatheter Untersuchung unter Verwendung von Kontrastmittel zur Darstellung der Herzkranzgefäße sowie der Herzkammern über einen Katheter. Es gibt verschiedene Herzkatheter.
Linksherzkatheter- arterieller Katheter über eine Schlagader in der Leiste
Rechtsherzkatheter – venöser Katheter über eine Vene in der Leiste oder Armbeuge
Herzinsuffizienz
Herzschwäche des Herzmuskels, die Leistungsfähigkeit des Herzens ist eingeschränkt, es wird nicht ausreichend Blut in den Körper gepumpt
Herzlungenmaschine
Die Herz-Lungen-Maschine, kurz HLM, ist ein medizintechnisches Gerät, das in der Lage ist, die Pumpfunktion des Herzens und die Lungenfunktion für einen begrenzten Zeitraum zu übernehmen
Hyperhidrosis
Übermäßiges Schwitzen, kommt als krankhaft empfundene Erscheinung vor allem an Händen, in den Axelhöhlen vor.
ICD
Implantable cardioverter/ defibrillator
Inhalation
Beschreibt das Einatmen eines Stoffes. Normalerweise Atemluft, in anderen Fällen Fremdstoffe wie Gase, Russpartikel oder ähnliches.
Ischämiezeit
Zeitspanne, während Gewebe nicht mit Blut und damit mit Sauerstoff versorgt werden.
Kompensatorisches Schwitzen
Beschreibt ein übermäßiges Schwitzen nach teilweiser Entfernung des Sympathicus in anderen Körperregionen als die Schweißneigung vorher gewesen ist.
Kumarinderivate
Kumarinderivate sind gerinnungshemmende Medikamente
Lungenemphysem
Lungenerkrankung bei dem die kleinen Lungenbläschen durch Gewebeabbau zu größeren Blasen umgewandelt werden.
Lungenfell
Das Lungenfell oder Pleura visceralis bildet mit dem Brustfell eine Einheit und liegt der Lunge auf. Es zieht in die Spalten zwischen den Lungenlappen.
Lungenflügel
Das Gesamtorgan Lunge besteht aus zwei Lungenflügeln. Die rechte Seite des Brustkorbes ist mit dem rechten Lungenflügel ausgefüllt, die linke Seie mit dem linken Lungenflügel.
Lungenlappen
Die Lungenlappen sind Teile der Lunge. Die rechte Lunge besteht aus drei Lappen, dem Ober-, dem Mittel- und dem Unterlappen. Die Linke Lunge besteht aus zwei Lungenlappen, dem Ober- und dem Unterlappen.
LVAD Left Ventricular Device - ist ein Linksventrikuläres Hilfssystem zur mechanischen Kreislaufunterstützung und verbessert die Pumpfunktion des Herzens
Maligne
Bedeutet bösartig. Bösartige Erkrankungen werden in der Umgangssprache als Krebserkrankung bezeichnet.
Maze-Prozedur
Chirurgische Behandlung des Vorhofflimmerns
Mediane Sternotomie
Eine Sternotomie ist die chirurgische Durchtrennung des Brustbeins (Sternum) in seiner Längsachse
Mesenterialarterie Die Mesenterialarterie wird auch als Eingeweidearterie bezeichnet. Es gibt eine Arteria mesenterica superior und eine Arteria mesenterica inferior, also eine obere und eine untere Mesenterialarterie
Minithorakotomie
Hierunter versteht man eine Thorakotomie mit einem Schnitt von höchstens 10 cm Länge.
Mitraclip
Mithilfe der MitraClip-Therapie wird eine Nahtverbindung in der Mitte der beiden Mitralsegel geschaffen, um die Klappenundichtigkeit bei einer Mitralklappeninsuffizienz zu vermindern. Das Verfahren wird kathetergestützt durchgeführt.Der Einsatz des MitraClips erfolgt minimalinvasiv mit Kathetertechnik, ohne die Funktion des Herzens zu beeinträchtigen. Über die linke Leistenvene wird ein Katheter bis zur rechten Herzkammer geführt und mittels Punktion der Herzscheidewand in die linke Herzkammer vorgeschoben. Unter stetiger Schluck-Echokontrolle wird der Clip, der sich an der Katheterspitze befindet, exakt an der undichtesten Stelle zwischen den Segeln der Mitralklappe positioniert. Durch die Möglichkeit der Repositionierung und Platzierung mehrerer Clips lassen sich optimale Resultate erzielen. Die Intervention ist vor allem für Hochrisikopatienten geeignet, bei denen eine Operation am offenen Herzen aufgrund des bspw. gehobenen Alters oder durch Begleiterkrankungen nicht in Frage kommt. Bereits wenige Tage nach dem Eingriff können die Patienten wieder nach Hause.
Mitralklappeninsuffizienz/MI
Die Mitralklappeninsuffizien, kurz Mitralinsuffizienz, beschreibt eine Schlussunfähigkeit der Mitralklappe. Die zwischen dem linken Atrium und dem linken Ventrikel liegende Herzklappe verhindert den Rückstrom von Blut aus der linken Herzkammer in den linken Vorhof. Bei der Mitralklappeninsuffizienz schließen sich die zwei Segel, aus denen die Klappe besteht, nicht mehr richtig und Blut fließt in den linken Vorhof zurück (Regurgitation).
Mitralklappenstenose
Die Mitralklappenstenose oder Mitralstenose ist ein Herzklappenfehler, bei dem die Öffnung der Mitralklappe durch eine „Verklebung“ der Mitralklappensegel eingeengt ist. Dadurch kommt es zwischen zwei Herzaktionen zu einer gestörten Füllung der linken Herzkammer.
Mittelfell (Mediastinum)
Der Bereich, der links und rechts von den Lungenflügeln und vorne und hinten vom Brustbein (Sternum) und von der Wirbelsäule begrenzt wird. Es enthält das Herz, die Speise- und Luftröhre, sowie weitere Leitungsbahnen und Bindegewebe.
Multimorbide
Unter Multimorbidität oder Polymorbidität (lateinisch für Mehrfacherkrankung) versteht man das gleichzeitige Bestehen mehrerer Krankheiten bei einer einzelnen Person
PET CT/Positronen-Emissions-Tomographie
Die Positronen Emissions Tomographie ist ein hochempfindliches Verfahren der nuklearmedizinischen Diagnostik. Gegenüber anderen nuklearmedizinischen Verfahren, wird hierbei eine etwa 100fach höhere Empfindlichkeit und eine erhöhte Ortsauflösung erreicht. Das heißt, dass Stoffwechselvorgänge früher und genauer im Körper sichtbar gemacht werden können, als mit jedem anderen Verfahren. Die Haupteinsatzgebiete der Methode sind daher die Früherkennung, insbesondere bei Krebserkrankungen und zunehmend die molekulare Bildgebung.
Pleuraspalt
Ist der Raum zwischen Brustwand und Lunge. Dieser wird durch die beiden Pleurablätter, das heißt das Brustfell und das Lungenfell ausgekleidet.
Pleurodese
Bei der Pleurodese wird der Spalt zwischen der Lunge und der Brustwan, der durch das Lungen- und Brustfell ausgekleidet ist verklebt oder verlötet. Um diese Ziel zu erreichen werden Chemikalien eingesetzt oder das Brustfell entfernt.
Pneumothorax
Wenn Luft in den Spalt zwischen Lunge und Brustwand eindringt und als Folge davon die Lunge zusammenfällt nennt man das Pneumothorax.
Rippenzwischenraum
Heißt auch Intercostalraum. Beschreibet den Raum, der Zwischen den Rippen liegt.
Sinusknoten
Sinusknoten (Nodus sinuatrialis), auch Sinuatrial-Knoten (SA-Knoten) oder Keith-Flack-Knoten (auch Keith-Flack-Sinusknoten genannt), ist der primäre elektrische Taktgeber der Herzaktion.
Spiroergometrie Ein diagnostisches Verfahren bei dem eine Messung von Atemgasen (Sauerstoff und Kohlendioxid) unter körperlicher Belastung untersucht wird
Stenose/Verengung/Stent
Ein Stent (deutsch Gefäßstütze) ist ein medizinisches Implantat zum Offenhalten von Gefäßen oder Hohlorganen. Es handelt sich meist um eine Spiraldrahtprothese in Röhrchenform aus Metall oder Kunstfasern mit auxetischen oder mechanischen Eigenschaften zur Gefäßerweiterung.
Sternotomie
Eröffnung des Brustkorbes über eine komplette oder teilweise Durchtrennung des Brustbeines.
Sternum
Brustbein
Strahlentherapie
Bei der Strahlentherapie wird mit energiereichen Strahlenqualitäten Gewebe zerstört. Durch entsprechende Techniken versucht man die Strahlen so zu bündeln, dass nach Möglichkeit nur das bösartige Gewebe geschädigt wird.
Sympathicus
Teil des vegetativen Nervensystems: siehe dort.
Symptom
Symptome sind Beschwerden, die Auswirkungen einer Krankheit sein können. Der Arzt versucht durch die Art, die Stärke und den zeitlichen Ablauf der Symptome/Beschwerden abzuleiten welche Erkrankung diese Symptome verursachen kann.
Synkope
Eine Synkope ist ein kurzzeitiger Bewusstseinsverlust
TAVI
TAVI steht für "Transcatheter Aortic Valve Implantation". Das heißt, die biologische Herzklappenprothese wird über einen kleinen Zugang mittels Katheter implantiert. Das TAVI-Verfahren wurde für Patienten mit einer hochgradigen Aortenklappenstenose entwickelt, die einen Herzklappenersatz benötigen, bei denen jedoch das Risiko eines klassischen Aortenklappenersatzes zu hoch ist.
Thorakoskopie
Siegelung des Brustkorbes, Betrachtung des Brustkorbes von innen durch entsprechende Geräte.
Thorakotomie
Eröffnung des Brustkorbes über einen Schnitt. Nach der Durchtrennung der Haut, des Unterhautgewebes, werden die Muskeln der Brustwand gespalten, die Muskulatur, die sich zwischen den Rippen aufspannt durchtrennt und nach Durchtrennung des Brustfelles die Brusthöhle selbst erreicht. Dann kann eine Operation an der Lunge oder am Mittelfell der entsprechenden Seite durchgeführt werden.
Thrombose
Durch die Gefäßverengung, die durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) hervorgerufen wird, kommt es zu einer mangelhaften Durchblutung von Arterien. Der Thrombus kann sich aber auch bevorzugt in einer tiefen Beinvene im Bereich des Unterschenkels bilden.
Transapikal
In der Herzchirurgie versteht man unter einem transapikalen Verfahren einen Zugangsweg, der durch die Herzspitze (Apex cordis) führt.
Transfemoral
Zugangsweg über die Leiste (Arteria femoralis)
Transösophageale Echokardiographie/ Schluckecho (TEE)
Ist eine Herz-Ultraschalluntersuchung über die Speiseöhre.
Trikuspidalklappeninsuffizienz
Trikuspidalklappeninsuffizienz, auch Trikuspidalinsuffizienz genannt, ist in der Medizin die Bezeichnung für eine Undichtigkeit der Trikuspidalklappe des Herzens, die während der Auswurfphase (Systole) zu einem Rückfluss von Blut aus der rechten Herzkammer in den rechten Vorhof und die Hohlvenen führt.
Vegetatives Nervensystem
Ist das Eingeweidenervensystem. Es regelt die Vorgänge in unserem Körper, die wir nicht willkürlich beeinflussen können. Es regelt zum Beispiel den Herzschlag, die Atmung, die Verdauung und auch das Zusammenspiel verschiedener Organe. Man unterscheidet zwei Systeme in diesem vegetativen Nervensystem, den Sympathicus und den Parasympathicus. Der Sympathicus regelt die Funktionen die auf Flucht, Abwehr und Stress ausgerichtet sind, der Parasympathicus, die Vorgänge, die auf Ruhe, Erholung und Auffüllen der Nahrungsspeicher ausgerichtet sind. Die meisten Eingeweideorgane und Vorgänge sind durch beide Nervensysteme versorgt, sodass sich meist ein Gleichgewicht zwischen beiden einstellt, dass je nach Außenreizen mehr zur einen oder anderen Seite verschoben ist.
Verdauungsenzyme
Enzyme sind chemische Stoffe, die vom Körper gebildet werden, um andere Chemische Stoffe zu zerlegen. Sie kommen zum Beispiel im Verdauungstrakt zum Zerkleinern